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SYSTEM und LIEBE • SYSTEM and LOVE

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In diesem Blog möchte ich mich mit einem Begriff von meinem gestrigen Blog auseinandersetzen: SYSTEME.


Systeme können aus allem möglichen zusammengesetzt sein: aus Überzeugungen, Überlieferungen, Lehren, Sprachen, was man für richtig und falsch hält, religiöse Dogmen, Ideologien, Urteilen und Vorurteilen und vieles mehr. Systeme sind Formen des menschlichen Miteinander, die oft über Jahrhunderte gewachsen sind. Es gab sie von Anfang an. Auch Tiere haben Systeme, Pflanzen, Mineralien.


Systeme sind eine Art der Strukturierung des bloßen Seins, damit man mit diesem bloßen Sein etwas gestalten kann. Dazu kommt das körperliche System, das System des Minds. Und natürlich die individuellen und globalen Glaubenssysteme und Paradigmen.

Es gibt sehr unterschiedliche Lebenssysteme in unserer Welt - unterschiedlich auch im Hinblick auf das Land, das Volk, Kultur, Herkunft und Tradition.


Systeme können hilfreich sein - so lange sie eben als Systeme gesehen werden, als Formen. Hinter den Systemen muss immer das eigentlich Wichtige stehen: das Sein. Das Sein, das die göttlichen Werte vertritt. Sogar mehr noch: das aus den göttlichen Werten besteht. Ein Bewusstsein von diesem Sein, das über allen Formen ist. Das ist das Sein des bewusst bewussten Erwachsenen.


In unserer Welt hat sich das umgedreht. In unserer Welt sind die Systeme wichtiger geworden als das Sein. Menschen und ganze Völker werfen sich gegenseitig ihre Systeme ins Gesicht, bekriegen sich wegen ihren unterschiedlichen Systeme, belauern sich und zerstören Freundschaften und Allianzen, nur weil sie glauben, die eigenen Systeme verteidigen und die der anderen bekämpfen zu müssen.


Sehr früh wird Kindern beigebracht, dass es da draussen Systeme gibt, die wichtiger sind, als das eigene unbeschwerte Leben und Glück. Dass es die richtigen und falschen Systeme des Denkens und Handelns gibt, und dass sie das Miteinander bestimmen.

Was heutzutage meist fehlt, ist das, was ich »Stimmigkeit« genannt habe - ein tiefes klares Gefühl für das Richtige, das wiederum von den göttlichen Werten, den zugrunde liegenden universalen Werten und den Werten in der Blaupause der Schöpfung gespeist ist. Dem könnte man einen Namen geben: LIEBE. Zu allererst: Liebe zur Schöpfung, eine wissende und bewusste Liebe. Ein Commitment. Die Liebe zu Gott, Göttin, All das was ist. Dort st dann auch die Weisheit für ein stimmiges Miteinander in der Welt. Doch gerade diese wundervolle und weise Liebe haben Menschen immer wieder verlassen, oft verhöhnt und verspottet.

Ein Beispiel dafür finden wir im Alten Testament. Moses ging davon aus, dass das Volk, das er in die Freiheit führte, eine solche tiefe Liebe zu Gott hat, dass es aus dieser Liebe heraus das Richtige tut. Dass sie diese Liebe mit all ihren Werten so sehr lieben und leben, dass sie darin ihr ganzes Glück, ihre Geborgenheit und ihre Verhaltensgrundlagen finden.


Aber nein, sie wandten sich davon ab und bauten sich ein Gottes-System, ein goldenes Kalb, um das sie herumtanzten. Natürlich war dann das richtige Tun mit einem Schlag zu Ende. Jetzt brauchten sie Gesetze, nach denen sie handelten. Die brachte ihnen Moses unter Tränen in Form der zehn Gebote. Wiederum ein System.


In unserer Welt kann es leider sehr schnell geschehen, dass die Liebe zwischen Menschen, Freundschaften und Allianzen dadurch zerstört werden, dass man unvereinbare Systeme zwischen sich stellt. Jetzt sind die Systeme keine flexiblen Hilfen mehr, sondern werden starre Gerüste, die den Fluss des Lebens erstarren lassen. An die Stelle der Liebe tritt das System.


Dazu ein weiteres Beispiel: Als ich Ende der 80er eine Reise nach Israel machte, wurde ich sowohl in jüdischen wie in muslimischen Familien aufgenommen. Was beide mir erzählten, war, dass sie noch vor ein paar Jahren, viele Feste, auch religiöse, zusammen gefeiert haben. Das habe aber plötzlich aufgehört. Warum?

Politische und religiöse Gruppierungen hatten - leider mit Erfolg - die Menschen überzeugt, dass doch »die anderen« eigentlich Feinde seien. Dass es ein Verrat an den eigenen Werten (sprich: Systemen) sei, miteinander Feste zu feiern und sich in dieser Form zu lieben.


Die Glaubenssysteme traten also an die Stelle der Liebe, und das, was über viele Jahre aufgebaut war, wurde mit einem Schlag zerstört. Kommunikation fand nicht mehr statt.


Systeme werden so leidvoll in unserer Welt über die Liebe gesetzt. Man denke an die Liebe von Müttern zu ihren Kindern, die jetzt ihre Söhne in einen sinnlosen Krieg ziehen lassen müssen. Das politische System und sein Handeln ist wichtiger als diese Liebe. Viele Ukrainer haben russische Freunde und umgekehrt. Aber auch diese Freundschaften sind für die Systeme ohne Belang.


Wenn ein System über die Liebe gesetzt wird, gibt es immer Leid und Zerstörung.


Warum wählen Menschen, die sich liebten, dass sie auf einmal den anderen im kalten Licht eines Systems sehen? Es liegt daran, dass das System stabiler erscheint, als die Liebe. Erscheint! Es ist natürlich genau umgekehrt.


Da aber Menschen dieser nie ganz begreifbaren Liebe nicht vertrauen, weil diese Liebe keine Kontrolle verträgt und verletzlich macht, wählen sie lieber ein System im Umgang miteinander. Aus »Sicherheitsgründen«


Das liegt auch daran, dass Menschen, die einmal wundervoll und hingebungsvoll geliebt haben, möglicherweise Verwundungen und Ablehnungen ihrer Liebe erlebt haben. Das hat solch einen Schmerz erzeugt, dass sie der Liebe gegenüber ganz zugemacht haben oder ihr sehr misstrauisch begegnen.


Liebe ist stark und verletzlich zugleich, ja. Was sie immer braucht ist Kommunikation, den Willen sich gegenseitig als göttliches Wesen anzuerkennen jenseits aller Systeme - und ganz wichtig - immer wieder zu vergeben.


Vergebung war in Joshuahs Lehren an vorderster Stelle. Man soll nicht nur einmal, sondern sieben mal sieben mal vergeben. Und zum Vergeben gehört der Wille, zu verstehen und miteinander zu reden. Es gehört die Demut und der Mut dazu, sich selbst und anderen die Chance zu geben, Fehler zu erkennen, gegebenenfalls zu korrigieren und sich und anderen zu vergeben und Vergebung zu erhalten. Das ist ein Akt der bewusst bewussten Liebe, die Liebe unter wahren Erwachsenen.


Unter den besten Werkzeugen, um immer wieder zur Liebe zurückzukehren, ist der Process of Change und die Erinnerung an die Liebe: Remember the Love.


Liebe heilt und führt zusammen - wenn man ihr eine Chance gibt. Wenn man anerkennt, dass sie höher ist, als alle Vernunft, wie Paulus so schön sagt. Also höher, umfassender, wichtiger als alle Systeme der Welt.


Ich spreche von der Liebe von bewusst bewussten Erwachsenen. Eine weise Liebe, die sich immer wieder durch Kommunikation, Vergebung, Dankbarkeit, Anerkennung, Veränderung und Kreativität erneuern kann.


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In this blog I would like to address a term from my blog yesterday: SYSTEMS.


Systems can be made up of anything: beliefs, traditions, doctrines, languages, what is considered right and wrong, religious dogmas, ideologies, judgments and prejudices, and much more. Systems are forms of human interaction that have often grown over centuries. They existed from the beginning. Animals also have systems, plants, minerals. Systems is a kind of structuring of the bare being, so that one can form something with this bare being. In addition there is the physical system, the system of the mind. And of course the individual and global belief systems and paradigms.


There are very different life systems in our world - different also in terms of country, people, culture, origin and tradition.


Systems can be helpful - as long as they are seen as systems, as forms. Behind the systems there must always be the really important thing: the being. The being that represents the divine values. Even more: that consists of the divine values. A consciousness of this Being, which is above all forms. This is the Being of the conscious adult.


In our world, this has been reversed. In our world, systems have become more important than Being. People and whole nations are throwing their systems in each other's faces, fighting each other over their different systems, stalking each other, and destroying friendships and alliances just because they think they have to defend their own systems and fight those of others.


Very early on, children are taught that there are systems out there that are more important than their own carefree lives and happiness. That there are right and wrong systems of thinking and acting, and that they determine how we live together.


What is mostly missing these days is what I have called "coherence" - a deep clear sense of what is right, which in turn is fed by the divine values, the underlying universal values, and the values in the blueprint of creation. This could be given a name: LOVE. First and foremost: love for creation, a knowing and conscious love. A commitment. Love for God, Goddess, All That Is. There st then also the wisdom for a coherent togetherness in the world. But just this wonderful and wise love people have abandoned again and again, often mocked and ridiculed.


We find an example of this in the Old Testament. Moses assumed that the people he led into freedom had such a deep love for God that they would do the right thing out of this love. That they love and live this love with all its values so much that they find all their happiness, security and behavioral foundations in it.


But no, they turned away from it and built themselves a God-system, a golden calf, around which they danced. Of course, then the right doing was over with one blow. Now they needed laws according to which they acted. Moses brought them these in tears in the form of the ten commandments. Again a system.


In our world, unfortunately, it can happen very quickly that love between people, friendships and alliances are destroyed by putting incompatible systems between them. Now the systems are no longer flexible aids, but become rigid scaffolds that freeze the flow of life. The system takes the place of love.


Here's another example: when I made a trip to Israel in the late 80s, I was welcomed into both Jewish and Muslim families. What both of them told me was that just a few years ago, they celebrated many festivals, including religious ones, together. But that had suddenly stopped. Why?

Political and religious groups had convinced people - unfortunately with success - that "the others" were actually enemies. That it was a betrayal of one's own values (i.e., systems) to celebrate festivals with one another and to love one another in this way.


So the belief systems took the place of love, and what had been built up over many years was destroyed in one fell swoop. Communication no longer took place.


Systems are so sorrowfully placed over love in our world. Think of the love of mothers for their children, who now have to let their sons go to a senseless war. The political system and its actions are more important than this love. Many Ukrainians have Russian friends and vice versa. But even these friendships are irrelevant to the systems.


When a system is put above love, there is always suffering and destruction.


Why do people who loved each other choose to suddenly see the other in the cold light of a system? It is because the system appears more stable than love. Appears! Of course, it is the other way around.


But since people do not trust this never completely comprehensible love, because this love does not tolerate control and makes vulnerable, they prefer to choose a system in dealing with each other. For "security reasons".



This is also because people who once loved wonderfully and devotedly may have experienced wounding and rejection of their love. This has created such pain that they have closed down to love altogether or are very suspicious of it.


Love is strong and vulnerable at the same time, yes. What it always needs is communication, the will to recognize each other as divine beings beyond all systems - and very important - to forgive again and again.


Forgiveness was at the forefront of Joshuah's teachings. One should forgive not just once, but seven times seven times. And forgiving includes the will to understand and talk to each other. It involves the humility and courage to give oneself and others the chance to recognize mistakes, to correct them if necessary, and to forgive and receive forgiveness from oneself and others. This is an act of consciously aware love, love among true adults.


Among the best tools for returning to love again and again is the Process of Change and Remember the Love.


Love heals and brings together - if you give it a chance. If you acknowledge that it is higher than all reason, as Paul so beautifully says. So higher, more comprehensive, more important than all systems of the world.


I am talking about the love of conscious adults. A wise love that can renew itself again and again through communication, forgiveness, gratitude, recognition, change and creativity.

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